Monday, April 20, 2009

Tulpen




Die Tulpe (Tulipa) stammt nicht aus Amsterdam, sondern aus Zentralasien. Sie war die Wappenblume der Osmanen, und da ihre Blütenform an die hochgewickelten Turbane der Muselmanen erinnert, wurde ihr Name von Tulipan, dem Turban, abgeleitet.
Ein Botschafter des Deutschen Kaisers Ferdinand I entdeckte die Tulpen am Hofe des Sultans Suleiman in Konstantinopel und schickte dann eine Ladung Zwiebeln an den Wiener Hof. So wuchsen Ende des 16. Jahrhunderts die ersten Tulpen in Europa und gelangten von Wien auch nach Holland. Im Universitätsgarten von Leiden entstanden die ersten Kreuzungen.

Nach einem Diebstahl dieser ersten neuen Lieblingsblumen aus dem Morgenland stieg der Wert ins unermessliche. In Holland erreichte es im Jahr 1634 seinen Höhepunkt: Eine regelrechte Tulpenmanie entstand. Wilde Spekulationsgeschäfte beherrschten den Tulpenmarkt, und für einzelne Tulpenzwiebeln wurden enorme Preise gezahlt. Zeitweilig waren Tulpenzwiebeln so wertvoll, dass man sie in Gold aufwog und eine Zwiebel dem Geldwert eines grossen Hauses mit Garten entsprach.

Nach einem Börsenkrach 1637 gab es mehr Zwiebeln als Nachfrage. Der Goldrausch der Tulpenzwiebeln war gebrochen. Nachdem viele Händler und Privatleute bankrott waren, beendete die Regierung die Krise, indem sie Regeln zur Steuerung des Tulpenmarktes erliess. Die Tulpenzucht etablierte sich langsam als wichtiger Industriezweig in Holland, und auch heute noch sind Tulpenzwiebeln dort ein bedeutender Exportartikel.

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